Lissabon – Teil 2 der Geschichte zum Lied

Lissabon

Teil 2 der Geschichte zum Lied

Am heutigen 14. Februar 2021, am Valentinstag, erblickt unsere neue Single “Lissabon” das Licht der Welt. Wie manche von euch wissen, spielen wir das Lied schon seit vielen Jahren live. Während der diversen Lockdowns hatte ich viel Zeit nachzudenken und in der Vergangenheit rumzugeistern. Die Reisebeschränkungen haben ordentlich Fernweh verursacht. Diese Kombination hat “Lissabon” so aktuell für mich gemacht…

Sie ist also wirklich in Lissabon. So langsam wurde mir klar, dass mir mehr an ihr lag, als ich ihr vielleicht gezeigt hatte. Meine Lieblingsbar hatte für mich zudem sehr an Charme verloren. Jedes Weizen irgendwie Lack und jedes Lied schon zehnmal gehört. Sie war nicht sonderlich aktiv in den sozialen Netzwerken, aber manchmal postete sie neue Fotos. Sie sah auf jedem glücklich aus und ein Teil von mir hat sich auch sehr für sie gefreut.

Damals war es in den sozialen Netzwerken generell ein wenig entspannter. Weniger Posts, die dafür mehr Relevanz hatten. Man hat noch Aufmerksamkeit bekommen. Dann kamen die Algorithmen und plötzlich haben alle begonnen, um die Aufmerksamkeit zu kämpfen. Ich schweife ab.

Ich habe begonnen zu studieren und war deshalb mittlerweile abends oft in Stuttgart unterwegs. Eines feuchtfröhlichen Abends kam ich auf die Idee ihr zu schreiben. Ich wusste ja nicht einmal, ob die Nummer noch aktuell war. Sie wohnte damals in Ludwigsburg und ich fragte einfach, ob wir uns mal treffen wollen…

Wochen später fuhr ich also nach Ludwigsburg. Es war die richtige Nummer und sie hat geantwortet. Zwar Tage später, aber immerhin! Ich war nervös. Sie war noch so schön wie früher. Die Stunden im Schlosspark in Ludwigsburg vergingen wie Minuten und wir waren selten still. Es gab viel zu erzählen. Ich habe diesen sonnig kühlen Herbsttag mit ihr genossen.

Meine Mittzwanziger waren eine ziemlich chaotische Phase, in meinem noch nicht allzu langen Leben. Ich war konstant auf der Suche nach Erfüllung – in allen Lebenslagen. Ich nahm jede Party mit, war absolut broke, ziemlich orientierungslos und in einem Wechselbad der Gefühle. Wem ging es in seinen Mittzwanzigern genau so? Lasst uns ne Diskussionsgruppe gründen. An einem Fliesentisch.

Ich habe ihr in dieser wilden Zeit nicht sonderlich gut gefallen. Für uns gab es kein Happy-End, aber die Gefühle, Gespräche und Momente waren Drehbuchreif. Die richtige Story für ein Independent Teenie-Drama á la “Juno” mit dem Ende von “Das Schicksal ist ein mieser Verräter”.

Aber das Beste an dieser ganzen Geschichte und Begegnung ist, dass daraus ein wunderschönes Lied enstanden ist. Viel Freude und Fernweh mit “Lissabon”.

Euer Teo von HENSHO